Volkstanzkreis Passau

 
 

Der Volkstanzkreis Passau


Die Jugendbewegung "Quickborn" der 1920er Jahre mit ihrem zivilisationskritischen Geist führte auch in der Stadt Passau junge Menschen zusammen und leitete sie zu einem naturverbundenen Leben. Wanderungen in den Bayerischen Wald und ins benachbarte Mühlviertel waren von Passau aus leicht zu bewältigen. Bei Musik und Gesang an den Zielorten kamen Kontakte mit den Einheimischen zu Stande. Hierbei wurde die traditionelle Musik mit den dazugehörigen Tänzen stets zu einem Erlebnis. Der Wechsel von den bisher geübten Reigentänzen zu den Figurentänzen war schnell vollzogen und der Reiz des Neuen entfachte große Begeisterung bei den Gruppen.


                                                                  

Leiterin der Passauer Gruppe war                  Erna Schützenberger, die mit gutem Gespür für echte Tradition und mit Elan daran ging, die Melodien und Figuren dieser Tänze zu notieren und zu sammeln. Als Gegenbewegung zum damaligen zeitgenössischen Gesellschaftstanz, der vorwiegend aus Amerika kam, bildete sich im Jahr 1927 eine feste Tanzgruppe, die sich Volkstanzkreis Passau nannte.

Erste Breitenwirkung trat ein mit den von Erna Schützenberger verbreiteten Tanzheften (Altbayerische Volkstänze ab 1935, Spinnradl ab 1949), sozusagen das Brevier der Volkstanzpflege. In dieser Zeit wurde der junge Volkstanzkreis häufig von kirchlichen Gruppen und Landjugendgruppen eingeladen um Volkstanzkurse abzuhalten. Auf diese Weise verbreitete sich der traditionelle Tanz sehr rasch über Südbayern. Das Passauer Vorbild fand bald begeisterte Nachahmer in Nieder- und Oberbayern, wo nach und nach viele Tanzkreise entstanden. Ab 1952 veranstaltete der Volkstanzkreis Passau Tanzfeste, was zu einer weiteren Verbreitung der Volkstänze führte.

Schon bald hat der Volkstanzkreis internationale Kontakte gesucht, gepflegt und bei zahlreichen Tanztreffen auf europäischer Ebene beispielhaft zur Völkerverständigung beigetragen.

Aus der Anfangszeit der Volkstanzbewegung